Unsere gesamte Kommunikation,
insbesondere unsere Worte haben die Macht Bilder und Emotionen entstehen zu lassen. Sie beeinflussen unsere Wahrnehmung, lenken die Aufmerksamkeit und am Ende entsteht das, was wir als Realität erleben. Sprache formt die Realität. Und wenn wir mit Anderen auf sprachlicher Ebene kommunizieren, entsteht in deren Köpfen auch Realität – eine Realität über uns, den Sprecher.
Worte transportieren nicht nur ihre ursprüngliche Bedeutung, sondern auch die innere Haltung und unser derzeitiges Befinden. Zu oft verwendete Füllworte wie beispielsweise “Äh” oder “Ähm”, können schnell den Eindruck erwecken, dass wir unqualifiziert oder nicht bei der Sache sind.
Oder das permanente „Ja“ am Satzende, dass zum Abschweifen einlädt. Warum zuhören, wenn der Sprecher scheinbar davon ausgeht, dass man ihm schwer folgen kann. Wie die Äh`s, Ähm`s und Ja`s tatsächlich interpretiert werden, hängt vom Zuhörer ab. Die Wirkung leidet grundsätzlich.
Auch Füllworte sind eine gute Möglichkeit, Aussagen zu verwässern. Daneben gibt es noch jede Menge andere Worte, die eine vergleichbare Wirkung haben! Ein paar davon, habe ich unten für Sie zusammengestellt. Sie können sie je nach Zielsetzung häufiger verwenden oder so gut es geht vermeiden.
Kommunikation mit NICHT – Formulierungen
Denken Sie nicht an den rosa Elefanten! Und zack, das Bild von dem rosa Elefanten ist da! Unser Gehirn kann nur das positive Bild darstellen und uns danach bewusst machen, dass wir nicht daran denken sollen. Was auch nicht funktioniert, denn das Bild bleibt solange, bis wir unsere Aufmerksamkeit etwas anderem zuwenden.
Nicht – Formulierungen und doppelte Verneinung bergen die Gefahr, dass genau die falschen Bilder im Kopf der Zuhörer zurückbleiben. Und wenn sich beispielsweise Begriffe wie „unehrlich“, „unfair“ oder „untreu“ einmal festgesetzt haben, hilft das nicht davor auch nicht mehr. Darüber hinaus fordern Negativ-Formulierungen die „Rechenleistung“ des Bewusstseins. Und da diese begrenzt ist, ist es auch hier nur eine Frage der Zeit, bis der Zuhörer müde wird und abschaltet.
Besser: Verwenden Sie positiv formulierte Aussagen – also Sätze die frei von negativ Formulierungen sind. Positiv formulierte Aussagen sind in der Regel verständlicher, denn sie drücken auf direkte Art aus, was möglich ist oder getan werden soll.
Ja, aber Kommunikation
Wenn uns demnächst ein „Ja, aber…“ über die Lippen kommt, wissen wir ab sofort: Unser Fokus ist nicht lösungs- sondern problemorientiert! Rein sprachlich legt das „aber“ den Fokus auf alles was danach kommt und entwertet das davor Gesagte. Es vermittelt den Eindruck, dass der erste Teil nicht ehrlich gemeint war und nur der Einwand wichtig ist. Was wiederum den Einwand schwächt und jede Menge Konfliktpotential aufbaut.
Im Grunde ist das Ja-aber-Spiel eine Blockadehaltung! Sie können ihren Gesprächspartner damit in den Wahnsinn treiben und jeden Lösungsversuch im Keim ersticken – wenn Sie das wollen!
Besser: Lassen Sie sich auf mögliche Lösungen ein und spielen alles mal durch. Das bringt Ängste und Bedenken meist auf ein beherrschbares Maß. Die Interaktion mit dem Gesprächspartner wird fließender und das auch ohne rhetorische Hilfsmittel. Und falls ihnen die Lösung am Ende nicht zusagt, können Sie die Situation immer noch mit einem „Ja, aber…“ retten. 😉
Kommunikation mit Weichspülern
Besser: Hier gibt es kein besser in der Kommunikation, nur zielführend und hilfreich! Aber unter Umständen kann es möglicherweise vielleicht Sinn machen, etwas genauer auf diese Worte zu achten. Denn im Prinzip ist eh alles relativ und eigentlich sind es ja nur Worte die eventuell doch einen Unterschied machen – wenn wir sie nicht nutzen!